WARREN SUICIDE – Warren Suicide
Hello, my name is Warren Suicide, heißt es im gleichnamigen Titelsong. Doch wer ist dieser Warren? Ein Mysterium wie seine Musik? Nun, wer sich etwas intensiver mit den Typen hinter diesem Titel befasst, wird es vielleicht herausbekommen. Viel wichtiger ist doch aber: Das Debüt Warren Suicides ist endlich da! Und was für eins – CD plus Bonus-DVD! Vorboten gab es genügend – die gleichnamige Single, diverse Songs auf diversen Compilations. Leider sind es nur sieben Songs, die den Weg aufs Album fanden – wirklich etwas mager. Dennoch ist das hier was ganz Besonderes. Zu eigen, zu abgefahren, zu schräg sind die Songs von Warren Suicide, als dass man von einer ganz gewöhnlichen Veröffentlichung reden könnte. Ohne einen neuen Sound kreieren zu wollen, wie man von sich behauptet, ist den Berlinern genau dies gelungen. Ihre elektronischen Kakophonien stecken voller kleiner genialer Ideen. Warrens Songtitel Trash Technology könnte wie ein Banner über dem Ganzen stehen. Auf einem hypnotischen Beat baut das Trio, oder ist es ein Quartett, seine Tracks auf: Lässt es blubbern, quietschen, knarzen, leiern. Lässt es einfach falsch oder zufällig klingen. Dazu kommt die stets etwas deplatziert tönende Gitarre, ohne die den Songs aber etwas ganz entscheidendes fehlen würde. Mit einem weiteren wesentlichen Bestandteil, dem Gesang, verhält es sich nicht anders. Und all diese scheinbar überhaupt nicht zueinander passenden Puzzleteile gehen eine abgefahrene Symbiose ein, deren Sound man sich nicht mehr entziehen kann. Um Warren Suicide so richtig auf sich wirken zu lassen, sollte man die Bonus-DVD einlegen. Sie enthält die Extended-Versionen von fünf Tracks und deren visuelle Umsetzung. Denn wie heißt es bei der Band: Keine Musik ohne Bild, kein Klang ohne Ansicht. Und dem Mysterium Warren Suicide kommt man beim Betrachten der DVD vielleicht auch auf die Spur.
Label: Fume Recordings/SPV
VÖ: Juni 2004
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