Theatre Of Tragedy

THEATRE OF TRAGEDY – Storm

Schwieriger kann ein Neuanfang kaum sein. Nachdem die Norweger vor drei Jahren mit Sängerin Live Kristine ihre Stimme und ihr Gesicht verloren, hatten viele bestimmt das Aus der Band erwartet. Doch Theatre Of Tragedy dachten gar nicht daran aufzugeben.

Schon 2004 verpflichteten sie mit Nell eine neue Sängerin, um mit ihr an alte Tugenden anzuknüpfen ohne sich dabei selbst zu kopieren. Und wahrlich, wenn der neue Lonplayer mit seinem Titelsong im CD-Player zu rotieren beginnt und es im Text heißt kannst du sehen, wie der Sturm näher kommt, dann wird einem sofort klar, dass dies voll und ganz gelungen ist.

Im großen Konzert der vielen Rock-, Gothic- und Metal-Bands die auf weibliche Vocals setzen, zählen Theatre Of Tragedy auch anno 2006 wieder zu den Tonangebenden. Ihre Musik besticht dabei durch Frische und Modernität, setzt im Vergleich zu früheren Werken eher auf Schlichtheit als auf Bombast. Man ist bei weitem nicht so poppig wie auf den beiden letzten Platten Assembly (2002) und Musique (2000), aber auch lange nicht so düster wie auf dem Meisterwerk Aegis (1998).

Mit seinen treibenden Rhythmen, fetten Gitarren und großartigen Melodien lässt Storm keine Wünsche offen. Und was das Beste ist – Nell passt sich mit ihrer wunderbaren und ausdrucksstarken Stimme so nahtlos in das Ensemble ein, dass selbst eingefleischte Fans Liv Kristines Ausstieg bald verschmerzen sollten. Zumal Nells Gesang bei den ruhigen und elegischen Stücken dem ihrer Vorgängerin so verblüffend ähnlich klingt.

All diese Facetten – gepaart mit einer zeitlosen Eleganz, die von den Songs ausgeht – machen Storm nicht nur zu einem perfekten Comeback, sondern auch zu einem der besten Theatre-Of-Tragedy-Alben.

Bandwebseite
VÖ: 24.03.2006

Mehr Theatre Of Tragedy auf Nord bei Nordost

Interview: „Wir waren ehrlich zu uns selbst“

Autor: Lars Schmidt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.