Sieben magische Reisetipps: Mont St. Michel

Sieben magische Reisetipps

Wenn gerade keine Reisen anstehen, weil die Arbeit und andere Dinge Vorrang haben, schaue ich gerne mal zurück und lasse mich inspirieren. Wo würde ich mal wieder gerne hinfahren? Oder was würde ich anderen empfehlen? Deshalb komme hier sieben magische Reisetipps von mir für euch.

Es sind Orte, die mich besonders beeindruck haben. Sie alle übten einen ganz besonderen Zauber auf mich aus. Meistens deshalb, weil ich nicht damit gerechnet habe, was mich dort erwartete. Etwa, als ich mich eines abends spontan entschloss, auf den Glastonbury Tor zu steigen. Oder, als mich das Vasa-Museum trotz vorheriger Beschäftigung mit der Thematik, total überwältigte. Daher die Überschrift magische Reisetipps. Und jetzt geht’s los.

Großbritannien: Eine Nacht auf dem Glastonbury Tor.

Magische Reisetipps,Glastonbury Tor, Südengland

Glastonbury Tor – für viele die Insel Avalon.

Im Sommer, vorzugsweise am 21. Juni oder in einer Vollmondnacht, auf den kegelförmigen Hügel nahe der Stadt Glastonbury pilgern und sich von der spirituellen Atmosphäre verzaubern lassen. Anhänger einer keltisch-druidischen Tradition halten dort mit Musik und Tanz Happenings ab. Schließlich ist das hier ihrer Meinung nach Avalon und damit der Eingang zur Andersswelt. Und unter dem Tor schläft angeblich König Artus. Ich empfand die Stimmung da oben bei rhythmischem Getrommel und unter dem Vollmond jedenfalls ziemlich mystisch. Auch das kleine, historische Städtchen bietet allerlei esoterisches Flair. Außerdem gibt es dort die romantische Ruine eines alten Klosters mit einem Grab, das ebenfalls mit dem legendären Sagenkönig in Verbindung gebracht wird.

Frankreich: Spätabends auf den Mont St. Michel.

Magische Reisetipps: Mont St. Michel.

Das Wahrzeichen an der normannisch-bretonischen Grenze: der Mont St. Michel.

Er wird nicht umsonst das Wunder auf dem Felsen genannt. Der Klosterberg auf einer Insel vor der Küste der Normandie ist schon bei Tag ein Erlebnis. Seine ganze Magie entfaltet die Anlage aber nach Einbruch der Dunkelheit. Von April bis September zwischen 21 und 01 Uhr verwandeln Licht- und Klanginstallationen die alten Gemäuer in eine mystische Welt. Ich fühlte mich ein bisschen wie am Set von „Der Name der Rose“. Auch wenn der Film natürlich nicht hier gedreht wurde. Wenn dann noch die Gezeiten mitspielen und die Flut den Felsen mit Wasser umspült, ist die Inszenierung perfekt. Ein weiterer Grund, den Mont St. Michel am Abend und idealerweise außerhalb der Hauptsaison zu besuchen: Er ist dann nicht ganz so überlaufen wie bei Tageslicht. Der Eintritt kostet 9 Euro. Mehr Infos

Dänemark: Gleichzeitig in zwei Meeren stehen.

Magische Reisetipps: Grenen (Credit: Martin Olsson / mnemo on en/sv wikipedia and commons, martin@minimum.se)

Die Landzunge von Grenen. Rechts die Ostsee, links die Nordsee (Credit Martin Olsson / wikipedia and commons, [email protected]).

Wo kann man das sonst schon? In Grenen, Dänemarks nordöstlichstem Zipfel, steht der eine Fuß in der Nordsee und der andere in der Ostsee. Hier stoßen Skagerak (Nordsee) und Kattegat (Ostsee) aufeinander, was man anhand der Wellen genau sieht. Wind und Strömung verändern die genaue Lage und Form dieser Landzunge ständig. Hinter dem Strand lädt ein weiter Dünengürtel zum Wandern ein. Und wenn man Glück hat, tummeln sich ein paar Robben im Wasser oder am breiten, feinsandigen Strand. Menschen wird das Schwimmen aufgrund der starken Strömungen an diesem Abschnitt nicht empfohlen.

Marokko: Den Märchenerzählern vom Djemaa el Fna lauschen.

Magische Reisetipps: Marrakesch, Marokko

Der Djemaa el Fna in Marrakesch in der Abenddämmerung.

Kein Marokko-Besuch ohne Marrakesch. Kein Marrakesch-Besuch ohne den legendären Platz im Zentrum der Stadt. Am späten Nachmittag verwandelt sich der Djemaa el Fna in eine riesige Freiluft-Manege. Garküchen mit Tischen und Bänken werden aufgebaut. Es duftet nach Gegrilltem. Musiker, Schlagenbeschwörer und Geschichtenerzähler locken Neugierige an. Plötzlich ist man mittendrin in dieser Welt wie aus 1000 und einer Nacht. Und auch wenn man nichts versteht, macht es Spaß den Erzählern zu lauschen und mitzuerleben, wie sie ihre Zuhörer in den Bann ziehen. Man trinkt einen frisch gepressten Orangensaft oder einen aromatischen Minztee. Und wer mutig ist, lässt sich noch eine Schlange über die Schultern legen.

Belgien: Brügge sehen und sterben.

Magische Reisetipps: Brügge

Malerisch: Kanal und Giebelhäuser in Brügge.

Man muss den Titel des gleichnamigen Films ja nicht wörtlich nehmen. Aber Brügge lohnt sich. Die Stadt bietet Hansearchitektur pur. Prächtige Giebelhäuser mit repäsentativen Fassaden reihen sich aneinander. Kanäle durchfließen die Stadt. Und auf kopfsteingepflasterten Gassen lässt sich alles zu Fuß entdecken. Auch Liebhaber kulinarischer Genüsse kommen auf ihre Kosten. Und ich meine nicht (nur) belgische Pommes. Für Bier-, Gebäck- und Schokoladenkenner halten viele Kneipen und Cafés Leckereien parat. Eine Reise nach Brügge lässt sich auch ideal mit dem Besuch der nicht minder sehenswerten Städte Gent und Antwerpen verbinden.

Litauen: Ruhe und Einsamkeit auf der Kuhrischen Nehrung.

Magische Reisetipps: Kuhrischen Nehrung

Weiß, breit, lang, einsam: der Traumstrand der Kuhrischen Nehrung bei Nida.

Ein kilometerlanger Strand erster Güte, viel Wald und ein paar kleine Orte. Die Kuhrische Nehrung ist ein wahres Naturparadies zwischen Haff und Ostsee. Und weil die lange, schmale Landzunge ein Naturschutzgebiet ist, wird das zum Glück auch so bleiben. Von der 50 Meter hohen Hohen Düne bei Nida kann man alles überblicken. Kleine Restaurants verführen mit leckeren Fischgerichten und über gute Radwege lässt sich alles entspannt erreichen. Höhepunkt aber ist und bleibt der Strand, den man ein paar Meter abseits der öffentlichen Zugänge ganz für sich alleine hat. Hier kann man wunderbar die Seele baumeln lassen.

Schweden: Versunken und wieder aufgetaucht – die Vasa.

Sieben magische Reisetipps: Vasamuseum Stockholm

Überwältigend: die „Vasa“ in ihrem eigenen Museum.

Es ist eine der Attraktionen in Stockholm: das Vasa-Museum. Seit 1990 kann man das 1628 auf seiner Jungfernfahrt gesunkene Schiff in seinem eigenen Museum auf der Insel Djurgarden bestaunen. Und zwar vom Kiel bis zur Mastspitze: 69 Meter lang, 12 Meter breit, 52 Meter hoch. Fast 400 Jahre alt und doch zum Greifen nah. Auf fünf Etagen kann man sich der „Vasa“ nähern und viel über den Bau, das Leben an Bord sowie die Bergung und Restaurierung erfahren. Der Eintritt kostet 12,75 Euro. Und wer danach noch mehr Lust auf Kultur und Spaß hat: Das Nordische Museum, das Freichlichtmuseum Skansen sowie der Vergnügungspark Gröna Lund liegen ebenfalls auf der Insel Djurgarden. Also gleich ums Eck. Mehr Infos

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Autor: Lars Schmidt