Prost Punk Episode 3: Von Postpunk zu Gothic

Podcast: The Bats Have Left The Belltower – von Postpunk zu Gothic

Willkommen in der Gruft. Im schummrigen Dunkel wohliger Mollklänge ergründen wir, wie sich Ende der 70er aus dem Postpunk die Vorläufer des Gothic entwickelten. Unsere Protagonisten sind natürlich Joy Division, Siouxsie & The Banshees, The Cure und Bauhaus.

Nachdem der Punk in den ausgehenden 70er beerdigt worden war, blieben einige der Nachfolgebands von Sex Pistols & Co gleich auf dem Friedhof und stimmten Todeshymnen an. Bauhaus bekamen dabei noch Gesellschaft von einem Vampir sowie von einem Schwarm Fledermäuse. 1979 stießen sie mit dem Song „Bela Lugosis Dead“ das Tor ins musikalische Totenreich auf. Die Musik wurde zwar noch nicht als Gothic bezeichnet, aber das Fundament einer neuen Stilrichtung war gelegt.

Joy Division

Der Begriff Gothic fiel dann wohl zum ersten Mal im Zusammenhang mit Musik bei Joy Division. „Tanzmusik mit Gothic-Elementen“ nannte es Martin Hannett, der Produzent der Band. Joy Division trieben ihren Postpunk auf ihren beiden Alben „Unknown Pleasures“ und „Closer“ in immer finstere Bereiche vor. Die waren auch ein Abbild des seelischen Zustands ihres Sänger Ian Curtis. Im Mai 1980 nahm er sich das Leben und seinen Mitmusikern wurde klar, dass seine Texte jetzt mit ganz anderen Augen gelesen werden mussten.

The Cure

Eine andere Kapelle hatte kurz vor Curtis‘ Tod gerade die Platte „Seventeen Seconds“ veröffentlicht. Auf ihr ein Song, der es in Sachen Gothic schon bald mit „Bela Lugosis Dead“ aufnehmen konnte: „A Forest“. Die Rede ist natürlich von The Cure. Mit „Faith“ und „Pornography“ folgten zwei noch düsterere Alben und die Anhänger der jungen Gothic-Szene fürchteten, mit Cure-Sänger Robert Smith das nächste Idol durch einen Suizid zu verlieren. Doch keine Sorge – The Cure zogen die Reißleine und begannen Popmusik zu machen.

Siouxsie & The Banshees

Robert Smith hatte sich das dunkle Zusammenspiel von Gitarre, Bass und Schlagzeug bei Siouxsie & The Banshees abgeschaut, bei denen er eine zeitlang als Live-Gitarrist aushalf. Siouxsie deuteten 1979 auf dem Album „Join Hands“ bereits an, zu welchem kalten und morbiden Sound sie fähig sind und kultivierten diesen spätesten zwei Jahre später auf dem Meisterwerk „Juju“. In den Rezensionen zu dieser Platte war das Wort Gothic nicht mehr zu überlesen. Das Werk gilt bis heute als eine Art Blaupause des Genres.

Von Postpunk zu Gothic – der Podcast

Unsere Gothic-Playlist auf Youtube gibt es hier.

Mehr Podcasts auf Nord bei Nordost

Von Gary Numan zu Depeche Mode

It’s Only Depeche Mode, But We like It

Autor: Lars Schmidt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.