VNV NATION – Matter and Form

Sie werden von wenigen gehasst und von vielen geliebt. Gehasst für ihre soften Klänge, die gern mit dem Label „Weiberelectro“ versehen werden. Und geliebt besonders für ihre hymnisch-hypnotischen Kompositionen. Diese Konstellation wird sich auch mit Veröffentlichung der neuen Scheibe nicht ändern. VNV Nation bleiben sich und ihren Fans treu und scheren sich nicht um die kritischen Stimmen.
Obwohl typisch VNV Nation, ist „Matter and Form“ doch anders als seine Vorgänger. Auffällig ist neben dem Variantenreichtum im Sound vor allem der mit vier Titeln verhältnismäßig hohe Anteil instrumentaler Klänge (fast die Hälfte der Tracks). Drei von ihnen gibt es gleich am Stück, wobei „Strata“ und „Interceptor“ auch jede House-/Techno-Party zum Kochen bringen würden.
„Chrome“, die erste Singleauskopplung, besitz dank ihrer tanzbaren und nach vorn gehenden Beats ein ebensolches Hitpotential wie das so richtig hymnische „Arena“ und „Perpetual“, der Schluss-Song mit Drive. Diese Tracks werden nicht zuletzt durch die unverkennbaren, warmen Vocals von Ronan Harris getragen.
Wenn man nach Einflüssen auf „Matter and Form“ sucht, wird man auf die achtziger Jahre stoßen, deutlich hörbar beispielsweise in „Homeward“. In „Colours of Rain“ dagegen tropft pure Melancholie aus den Boxen, und auch das minimalistische „Endless Skies“ ist zum Versinken in Traumwelten hervorragend geeignet.
Dass VNV Nation inzwischen unbestreitbar zur Speerspitze der alternativ-elektronischen Musikszene gehören, unterstreicht das aktuelle Album. Die Zauberformel „Energie und Emotion“ zeigt erneut ihre Wirkung, wovon sich die Fans auch auf der anstehenden dreimonatigen Welttournee überzeugen können.
Anmerkung: Die Rezension basiert auf der gekürzten Promo-Version des Albums.

Label: Anachron / SPV
VÖ: 04.04.05

Autor: Stefan Bast

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.