MILÙ - Longing speaks with many tongues

MILÙ – Longing speaks with many tongues

Dass Musik die Seele in ihrem tiefsten Innern berührt, passiert nicht alle Tage. Bei den Liedern von Anke Hachfeld, einst Stimme von Mila Mar und seit 2004 als Milù auf musikalischen Solopfaden unterwegs, ist dies der Fall. Fast drei Jahre liegt das Milù-Debüt „No Future in Gold“ zurück. An diese zauberhafte Platte knüpft der Nachfolger nahtlos an.

„Longing speaks with many tongues” nimmt den Hörer mit den ersten Klängen für sich ein. Einer Schamanin gleich ruft Frau Hachfeld zur Seelenschau, und zwar mit einer fast Angst einflößenden Intensität. Das liegt an den vier Oktaven ihres Stimmumfangs, aber auch an den Kompositionen, die hypnotisch, melancholisch, (be-)sinnlich sind. Die Stimme ist bei Milù DAS Instrument, mehr als bei anderen Künstlern.

Piano- und Akustikgitarrenklänge, Naturgeräusche und Kinderstimmen bilden den Unterbau der Klanggebilde. Der Hörer kann wahlweise in sein Inneres oder in fantastische Welten reisen. Zu letzterem passt die Phantasiesprache, derer sich die Ausnahmesängerin neben dem Englisch bedient. Trotz ihrer Introvertiertheit haben die Songs Popappeal, etwa „1000“ oder „Second Voice“.

Es soll ein Schamane im Norden Norwegens gewesen sein, der zu Anke Hachfeld gesagt hat: „Du singst wie das Meer – still und aufbrausend.“ Recht hat er. „Longing speaks with many tongues” ist ein zeitloser Soundtrack für die Reise ins tiefste Innere. Und ja, so klingt Sehnsucht.

Label: Premium Records/Soulfood
VÖ: 25.01.2008
Künstlerwebseite

Mehr zu Milù auf Nord bei Nordost

Interview „Lieder als extrovertierter Ausdruck“

CD-Kritik „No Future In Gold“

Autor: Stefan Bast

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.