Letzte Instanz

LETZTE INSTANZ – Wir sind Gold

Mit ihrem sechsten Album knüpft die Letzte Instanz leider nicht ganz nahtlos an den hervorragenden Vorgänger ‚Ins Licht‘ an. Ihre Wurzeln im Folk-Punk, die zwischenzeitlichen Abstecher in diverse musikalische Lager, all das hat die Band zugunsten einer neuen stringenten klanglichen Ausrichtung hinter sich gelassen, dachte man.

Doch auf ‚Wir sind Gold‘ fallen die sieben Musiker das eine ums andere Mal wieder in alte Muster zurück. Denn darauf ist eben nicht alles Gold, was da so zu glänzen scheint. Die Instanz, die ja schon immer gekonnt mit der deutschen Sprache als Ausdrucksmittel arbeitete, muss aufpassen, nicht in allzu weltfremde philosophische Sphären abzudriften.

Letzte Instanz im Dilemma

Beginnen die Sieben noch mit geradlinigen Rocksongs – etwa einer großartigen, wenn auch rührseligen, Adaption des Inchtabokatables-Klassikers ‚You Chained Me Up‘ – so scheint sich die Band im weiteren Verlauf des Albums immer mehr in ihren eigenen Kosmos zu verabschieden. Der Musik tut das textliche Sinnieren alles andere als gut, gerät sie dabei doch zu sehr in den Hintergrund.

Aber Sänger Holly hört sich scheinbar gerne Geschichten erzählen und diese mit Wortspielen und Metaphern nur so zu spicken. Zum Einschlafen sicher ideal. Mit dem Song ‚Maskenball‘ geht es danach zwar wieder etwas forscher zur Sache, doch scheinen sich die Musiker davor inhaltlich so verausgabt zu haben, dass sie hierzu Zeilen abliefern, die der Letzten Instanz schlicht unwürdig sind. Das Dilemma, an dem das Album an dieser Stelle angekommen, offenbaren auch die folgenden Titel. Den einmal unterbrochenen Fluss schaffen auch sie nicht mehr zu kitten. Es ist und bleibt vertrackt.

Label: Drakkar/SonyBMG
VÖ: 23.03.2007
Künstlerwebseite

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Autor: Lars Schmidt

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